Das Märchen von der goldenen Krone (1)

Es war einmal ein großes Königreich. Die Bewohner waren großartige und liebevolle Menschen. Sie wußten, sie sind göttliche Wesen. Als Zeichen ihrer Göttlichkeit trugen sie alle eine goldene Krone. Und wenn sie sich begegneten, so verbeugten sie sich stets vor einander, um Ihre Göttlichkeit zu ehren.

Eines Tages kam nun ein Gast aus einem sehr sehr weit entfernten Land. Dieser Gast, er hieß Vati Kaan, wurde, als er die Pracht und Herrlichkeit erblickte, vom Neid völlig erfüllt und er schmiedete einen tückischen Plan, den Menschen ihre Krone zu stehlen.

Vati Kaan hatte, wie alle in seinem Land, eine kleine schwarze Eidechse mit magischen Fähigkeiten. Und so ließ er diese für jeden Menschen ein magischen Spiegel zaubern. Dieser Spiegel zeigte, wenn man in drückte und beschwor, seltsame und verwirrende Bilder und wenn man ihm eine Frage stellte, so erzählte er immer das Gegenteil von der Wahrheit. Er spiegelte, so wie es alle Spiegel tun, aber das wußten die Menschen natürlich nicht, denn sie kannten keine Spiegel, weil sie mit dem Herzen sahen.

Vati Kaan ging jetzt zu den Menschen und schenkte ihnen die Spiegel. Er sagte ihnen, daß diese Spiegel magisch sind, und daß diese, wenn man nur mit den Augen sieht, immer die Wahrheit sagen, so wie es alle Spiegel tun.

Da die Menschen wissen wollten wie so ein magischer Spiegel funktioniert, beschworen sie ihn nun mit den Worten: Spieglein, Spieglein in der Ecke, zeige mir, was ich verstecke.

Fortsetzung folgt…